Tattoos halten ein Leben lang. Sind ihre Träger aber erstmal aus diesem verschieden, war es das eigentlich auch mit der Körperkunst – Erde, zu Erde, Asche zu Asche und alle mühsam angesparten Tattoos direkt ab in die Vergessenheit. Die gemeinnützige Organisation NAPSA bietet nun ein Programm an, das Tattoos nach dem Tod aufbewahrt und in dekorativen Rahmen den Angehörigen übergibt. Mit Save My Ink wird aus den ehemaligen Tätowierungen ganz besondere Kunst geschaffen – für das mütterliche Wohnzimmer, die karge Wand des Mausoleums oder den nächsten elterlichen Garagenflohmarkt.
Save My Ink macht Wandgemälde aus deinen Tätowierungen – auch, wenn du unlängst gestorben bist
Halten wir also fest: Als modisches Statement sind Tätowierungen ewig, im Gegensatz zu „echter“ Kunst und sonstigem Picasso-Gedöns aber eher kurzlebig. Damit eure Infinity-Schleifen und Meerjungfrauentattoos nach eurem Tod aber wenigstens an irgendeiner Wand rumhängen, gibt es Save My Ink. Zumindest erklärte das, so oder so ähnlich, der Gründer der Bewegung und der dazugehörigen National Association for the Preservation of Skin Art (NAPSA), Charles Hamm.
Charles Hamm ist ein 60-jähriger, volltätowierter Kerl aus Cleveland, der mal als Finanzbeamter gearbeitet hat. Er entwickelte die Technik, Tattoos und die umliegende Haut von den Körpern der Toten abzulösen und zu konservieren. Weil er es kann und weil er Menschen dazu bringen möchte, einmal die Tätowierungen ihrer Liebsten auf dem Kaminsims aufzustellen.
Geschenke aus dem Jenseits: Tattoos nach dem Tod aufbewahren
Wer seinem Umfeld also eine schöne Bescherung machen und seine Tattoos nach dem Tod aufbewahren möchte, informiert NAPSA im Idealfall schon vor seinem Ableben und wird passives Mitglied im Verein. Die Organisation kontaktiert dann das Bestattungsinstitut, das eure sterblichen Überreste mit all ihren Tätowierungen aufbewahrt, und handelt einen Deal aus. Nach drei bis sechs Monaten ist das Kunstwerk schließlich fertig und wird den Angehörigen (oder wem auch immer die Ehre gebührt) überbracht.
Der einmalige Eintrittsbeitrag für eine Mitgliedschaft in der NAPSA kostet aktuell 115 US-Dollar. Für weitere 60 Dollar jährlich ist Mitgliedern eine weitere (und eventuell sogar lebenslange) Teilnahme am makaberen Vergnügen gesichert. Dafür übernimmt die Organisation eigenen Angaben zufolge aber weitere 2000 Dollar, die beim Prozess um die Eternalisierung eurer Körperkunst anfallen.
Ein Grund mehr, sich den Fuck Bitches Get Money Schriftzug nochmal genau durch den Kopf gehen zu lassen.
Bildquelle: NAPSA
Originally posted 2015-10-13 16:30:47.
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