Dienstag, 20. Januar 2015 – MBFW day two
Wenn Berlin von modisch aussehenden Menschen heimgesucht wird und wir mit Beleidigungen umherschmeissen (eigentlich immer), dann wird Fashion Week zelebriert. Auch in diesem Winter sind wir Sleazels exklusiv auf den Modemessen und Catwalks der Berliner Fashion Week unterwegs und füttern euch mit Eindrücken und Ergebnissen unserer seriösen Feldforschung.
Der Dienstag auf der Berliner Fashion Week begann so, wie der Montag uns ins Bettchen schickte: Regen, Kälte, Mimimi. Den zweiten und für uns vorletzten Tag der deutschen Modewoche verbrachten wir daher zumeist weinend in einer Höhle aus Schals und Mützen (natürlich alles von Chanel).
Einen thematisch besonderen Start in den Dienstag bildeten der Green und der Ethical Showroom. Die ethisch-grüne Modemesse, die am Postbahnhof etwas unterzugehen scheint, verkauft sich ganz im Sinne der Erde und ihrer menschlich-tierischen Bewohner – Pelze von glücklichen Füchsen und Daunen von lebenden Gänsen, oder so.
Ethisch und umweltfreundlich bedeutet hier: Mode aus Hanf, vegane Stiefel und fair gehandelte Ponchos neben tierleidfreiem Mineralwasser und glutenverachtenden Muttis (also etwa 80 Prozent der Besucher). Im Kern bestimmt eine gute Idee, aber Green Showroom heißen und mit Fell handeln finden wir irgendwie unseriös. Immerhin sind Mülleimer, Regale und Sofas aus Pappe.
Highlight: Mülleimer, Regale und Sofas aus Pappe.
Mode aus toten Tieren finden wir übrigens scheiße!
Nach der legeren Enttäuschung erstmal auf in die Modemenschenmasse: Die Premium Modemesse am Gleisdreieck erstreckt sich über acht Hallen und bietet Mode und Accessoires von Oh, du auch hier! (Karl Lagerfeld) bis Oh, du auch hier? (Schuhe von Cristiano Ronaldo).
Leider dürfen wir auf der Premium keine Fotos schießen, weil wir nicht aussehen wie Menschen, die mit Fuffies im Club um sich schmeissen. Und sich tote Chinchillas um den Hals wickeln. Und auch sonst enorm wichtig agieren.
Am Ende entpuppen sich die Premium Exhibitions als reine Verkaufsmesse. Ideal für Händler, Geschäftsbeziehungen und nichts-wichtiges-tuende Blogger-Flaneure, für seriöse Journalisten dank „nur gucken, nicht anfassen“ eher Möööh.
Highlight: Die insgesamt sechs Showrooms der Lieblingslabels von Liebeskind bis Lala Berlin, der Schuhtempel in Halle fünf und der blonde Schönling, der zwei frierende Sleazels liebevoll mit Tee versorgte.
Blöde Menschen, Mode aus Tieren, Pappsofas: Es wird wieder Zeit für mehr Hipstertum bei der MBFW. Die Seek in der Arena Berlin rettete den Fashion Week Dienstag mit Penis-Vasen (Voo Store), tannengrünen Taschen (hab ich vergessen) und Street Food fresh from the Markthalle 9 in Kreuzberg.
Der Besuch des Streetwear-Tempels Seek an der Spree ist im Schneeregen zwar mühsam, lohnt sich mode- und ambiancetechnisch aber sehr. Fashion- und Alleshasser können sich derweil mit free Gin, der PR-Abteilung von Audi und einer Xbox-Zockerecke für große Kinder anderweitig amüsieren.
Highlight: STREET FOOD.
Originally posted 2015-01-21 13:19:36.
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