Der SLEAZE Plattenteller im August Nr. 58: Musik, Musik! Neue Musik! Und weil es jede Woche viel zu viel davon gibt und kein Schwein seine Zeit mit dem Lesen von ewig langem, poptheoretischen Pseudo-Gewäsch verschwenden möchte, machen wir es kurz, prägnant und knallhart!
Der SLEAZE Plattenteller im August Nr. 58 – Musikreviews
Diesmal mit Blues Pills, Health&Beauty, The Cadillac Three und Gov’t Mule.
Blues Pills – Lady in Gold
Label: Nuclear Blast
VÖ: 05.08.2016
Genre: Bluesrock
Klingt wie: Ein Revival (der Band, aber auch des Genres)
Nachdem die multinationale Bluesrockband auf der Höhe der Retrorock-Welle (man verzeihe mir dieses Wort) mehr oder weniger aus dem Nichts angesurft kam, ein paar starke Konzerte spielte und eine fantastische EP hinterher schob, ließ sie die Szene erstaunt und verzückt zurück.
Leider verpuffte der Zauber größtenteils mit Erscheinen ihres ersten Albums, das zwar solide aber auch ein wenig beliebig daherkam und weit hinter den (zugegebenermaßen sehr hoch gesteckten Erwartungen) zurück blieb. Man fürchtete sie schon fast wieder in der Versenkung verschwinden zu sehen, was ihre energetische Bühnenpräsenz und die starken Liveshows jedoch verhindern konnten. Nun folgt die zweite Platte und siehe da, es ist wieder alles offen.
Die elfengleiche Schwedin und Sängerin der Band Elin Larsson bewegt sich irgendwo zwischen Grace Slick und Janis Joplin, während ihre Rhytmustruppe unablässig den Groove zusammenhält. Doch gibt es nicht nur lineare Uptempo-Nummern, sondern auch etwas Soul zur Orgel und gesetzte Balladen. Wenn sie sich weiterhin auf der Bühne den Arsch abspielen und diese Energie wieder mit ins Studio nehmen können, werden sie uns noch lange erhalten bleiben.
(Fred)
7/10
Health&Beauty – NO SCARE
Label: Wichita Recordings
VÖ: 05.08.2016
Genre: Noise Rock
Klingt wie: ungebündelte Gedanken
Was stellt ihr euch vor, wenn ihr den Namen Health&Beauty als Bandnamen lest? Genau, wohlklingende Schlummermusik für den Feierabend oder für einen Sonntag in der Hängematte. Tja, falsch gedacht. Denn hinter dem Namen Health&Beauty – ich gebe zu, ich habe von dieser Band noch nie zuvor gehört, auch wenn sie hier gerade ihr 6. Studioalbum präsentieren – steckt viel mehr als nur Angenehmes Hören. Denn die sieben Tracks sind voller Geräusch, voller verquerer Melodien, die man sich im Kopf und in seinen Gehörgängen erst erarbeiten muss. Ein ähnliches Gefühl hatte ich damals, als ich das erste Album der Band Suuns gehört habe. Es bedarf also einiger Zeit bis man sich hier einhört und an die schrägen Klänge gewöhnt. Doch hat man dies mal getan, eröffnet sich eine Klangwelt, die durchaus spannend ist und immer wieder neue Sichtweisen auf das Album eröffnet. Öfter hören lohnt sich.
(Mariella)
7/10
The Cadillac Three– Bury Me in My Boots
Label: Universal Music
VÖ: 05.08.2016
Genre: Southern Rock
Klingt wie: Eine Band, die im Herbst auf Deutschlandtournee geht und die man nicht verpassen sollte!
2014 habe ich das Debütalbum „Tennessee Mojo“ von the Cadillac Three bis zum Mond und zurück gelobt. Nach einem ausführlichen Vergleichshören verkünde ich nun: Dieses Album ist stärker. Es klingt etwas rockiger und moderner als der Vorgänger, ohne aber die Wurzeln des Southern Rocks aus den Augen/Ohren/Instrumenten zu verlieren. Die Jungs erfinden das Genre nicht neu und das wäre auch komplett unnötig. The Cadillac Three haben Spaß und sind nebenbei noch talentierter als der Großteiler der aktuellen Musiker.
Darauf drei Zungenküsse und ein solides Howdy!
(Yanah)
10/10
Gov’t Mule – The Tel-Star Sessions
Label: Provogue/Mascot
VÖ: 05.08.2016
Genre: Bluesrock
Klingt wie: Ein Powertrio zu klingen hat
Eigentlich nur als kleines Nebenprojekt und zum Zeitvertreib gegründet, weil sich Warren Haynes und Allen Woody eine Auszeit von den Allman Brothers nehmen wollten, entwickelte sich Gov’t Mule im Laufe der Jahre zu einer der beständigsten und gleichzeitig vielseitigsten Bands des Bluesrock. Man denke nur an den Jazz-Ausflug mit John Scofield, das Reggae-Konzert mit Toots Hibbert und die Konzerte bei denen sie das halbe Dark Side Of The Moon Album coverten.
The Tel-Star Sessions sind ihre ersten Demoaufnahmen aus dem Jahre 1994, die in Dreierbesetzung eingespielt und nun nochmals neu abgemischt wurden. Das Projekt entstand, weil Haynes, Woody und Schlagzeuger Matt Abts Anfang der 90er ein Powertrio im Stile der Jimi Hendrix Experience oder Cream vermissten und sich daran machten diese Lücke zu füllen.
Aus diesem Projekt wurde im Laufe der Zeit weit mehr, doch hier bekommt man schon all das zu hören, was Gov’t Mule heute ausmacht – in komprimierter Form.
Weniger ausufernde Jam-Passagen, knackigere Soli, aber auch wieder großartig umgesetzte Coverversionen und den Blues auf hohem Niveau und aus tiefster Seele.
Schön, dass sie sich gehalten haben … solch erstklassige Rocktrios sind nämlich auch heutzutage nur mehr rar gesät.
(Fred)
8/10
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